Neuschnee. Tja, und auch das 10-Tage-Wetter hat mir heute morgen keine rechte Hoffnung auf Klimaerwärmung gemacht.
Zwar liegen die Temperaturen tagsüber schon im Plusbereich mit “Spitzenwerten” um 7°C am Dienstag und Mittwoch, in den Nächten friert es trotzdem meist.
Da kann man nichts machen als weitere Fensterbänke einzusäen und sich ein Gewächshaus zu wünschen – nur für die Monate mit A und R im Namen. Das würde mir schon reichen.
Gestern ging ich mal mit Fotoapparat auf die Suche nach verschwundenen Pflanzenschätzen. Ich brauche nämlich dringend neues Bildmaterial für meine Pflanzenportraits. Und das Söhnchen nahm ich mit.
Mit Adleraugen erspähte der Junge weggeschmissene 
Elfenkrokus-Horste in einer etwas wilderen Gebüschzone. Lagen einfach obenauf und verrenkten sich die Glieder, um etwas bequemer zu liegen zu kommen. Die merkten wir uns und nahmen sie auf dem Rückweg mit nachhause. Hier pflanzte ich sie liebevoll am Hangbeet und vor der Hainbuchenhecke ein. Schatzsuche geglückt, eindeutig.
Mit dem Fotoapparat machten wir ein paar Frühlingskrokusbilder. Leider wollten die Kleinen ihre Blüten nicht öffnen. Es war wohl zu nass.
Meine Teefilter-Töpfchen haben sich bisher bewährt. Deshalb nutzte ich die Dinger nun auch für die Aprilsämereien. Eine weitere Fensterbank trägt nun die Aussaaten von Brokkoli, Kohlrabi, Salaten, Bartnelke, Melone, Hokkaidokürbis und Salatgurke, später kamen noch Petersilie und Zuckermais dazu. Dieser Schwung steht in einem Südfenster. Mal sehen, ob das hier nicht zu heiß ist.
Und zu guter Letzt kam eine erfreuliche Email aus der Großstadt vom Feinkostler. Ich habe ihm “Rent a Potato-Bag” angeboten und lasse mich für die freundliche Pflege und Überlassung der Ernte so eines Kartoffelwunders (etagenweise Produktion immer neuer Knollen) im Voraus mit Feinschmecker-Pflanzkartoffeln bezahlen. Er sagte begeistert zu und hat nun auf dem Wochenmarkt eingekauft. Habe um ein Kilo Lieblingssorte gebeten und bekomme nun aber fünf Pfund (er hat fünf Lieblingssorten) Kartoffeln. Was nun? Wir werden in Kartoffeln ersticken. Oder wir müssen zur Saison notverkaufen. Das könnte auch lustig werden.
In Aussicht stehen:
Belana (hab ich doch schon),
Laura, spät, rotschalig vorwiegend festkochend, intensive Gelbfärbung,
Leyla früh, glatte hauchdünne Schale, vorwiegend festkochend, tiefgelbes Fruchtfleisch, außergewöhnlich aromatisch,
Annabelle früh, glattschalig, festkochend, langovale Knolle, goldfleischig und
Rosara, spät, rosafarbene Schale, vorwiegend festkochend, gelbes Fruchtfleisch, würziger Geschmack.
Ich hab als weitere Sorten ja schon Linda, Pepite, Princess und Franceline.
Klingt das nicht schon nach Bauernhof? Mir wurde übrigens strengstens verboten, mein Gemüsebeet zu vergrößern. Also werde ich dieses Jahr stapeln müssen. Nennt mich Semiramis.
Voller Tatendrang, Rike Menn