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Und es regnete vierzig Tage und vierzig Nächte

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… so gefühlt. Aber wir wissen alle, die wir meckern wollen, sehr gut, dass das nicht stimmt. Noch nicht.

Ach, reißen wir uns nach einem letzten Anflug von Miesepetrigkeit endlich zusammen und versuchen wir, die guten Seiten der aktuellen Regenfälle zu sehen. Kein Gießkannenschleppen! Und dann gibt es doch immer mal wieder ein Sonnenloch, zum Beispiel jetzt eben. Und das Erntejahr hat auch begonnen, wenn auch in Gummistiefeln.

Als erstes landete bei uns zuhause frisches Schnittlauch auf dem Butterbrot. Dann besannen wir uns auch wieder auf diesen leckeren Couscous-Salat mit viel, viel Petersilie. Mit Kräutern fing es an.

Später kamen außerdem die ersten knackigen Radieschen, in Scheiben geschnitten und leicht gesalzen, dazu und auch erster Pflücksalat – allerdings noch in homöopatischen Dosen, damit sich die jungen Pflanzen noch besser aufbauen können.  Wohingegen ein ganzer Wald Rhabarber dem heutigen Mittagsdessert zum Opfer fällt oder vielleicht auch noch auf einem Kuchen landet.

Geschält, in Stücke geschnitten und mit reichlich Zucker bestreut zieht er jetzt erst einmal im Kühlschrank Saft.

Und Regen und kühle Temperaturen mal beiseite gelassen, die anderen Gemüse im Beet keimen und wachsen doch ganz ordentlich. Allen voran die Kartoffeln, der Zuckermais und verschiedene Bohnen. Da musste ich sogar schon anhäufeln.

Nach dem von mir gerade intensiv studierten “Phänologischen Kalender”,  den ich in der Rubrik “Gärtnern mit der Natur” aktuell begleite, befinden wir uns bis zur Blüte der Himbeeren weiterhin im Vollfrühling. Schaut man sich auf den Wetterseiten im Internet um, bleiben wir hier wohl noch eine Weile. Der Sommer ist noch fern.

Zehn Zentimeter Schnee im Harz! Die armen Leute. Dräuende Überschwemmungen auch im übrigen Deutschland aufgrund erwarteter starker Regenfälle – man müsste sich vielleicht doch eine Arche bauen. Mit Glasdach. Länge mal Breite Gemüseasyl. Ich würde mir wohl doch mehr als nur zwei Salatpflanzen in mein schwimmendes Gewächshaus mitnehmen.

Wahrscheinlich würde aber die mitgeführte Erde das Wasserungetüm ziemlich instabil im Wasser dümpeln lassen, stelle ich mir vor. Da müsste man sich vorsehen, dass man nicht am Harz zerschellt und die Taube unbarmherzig einem Schneesturm aussetzt. Die fände nie wieder zum Schiffswrack zurück!
Katastrophentourismus ist so gar nicht meine Sache.

Stattdessen zöge es mich mit meiner Arche wohl mehr in Richtung Süden, an den milden Niederrhein vielleicht. Hier könnte es sich doch ganz lauschig auf dem zum Hausboot umfunktionierten Dings leben lassen.

Hallo, draußen scheint die Sonne. Bleibe ich eben doch, wo ich bin.

Rike Menn


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